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Fragebogenaktion mit Ergebnissen

Archiv Projekt Dorfgemeinschaftshaus
Durchführung

Um ein möglichst zielgerichtetes Vorgehen zu erreichen, wurde von zwei Mitgliedern unserer Gruppe beispielhaft das erfolg­reich betriebene Dorfgemeinschaftshaus in Eschenbruch (490 Einwohner Eschenbruch zu 340 Einwohner Sommersell) besucht und in einem ca. 3 stündigen Interviewgespräch Planung, Finanzierung, Erstellung und Betrieb mit der Ortsvorsitzenden und den Verant­wortlichen des Eschenbrucher Dorfgemeinschaftshauses erörtert.
 

Befragung

Zunächst wurde von der Projektgruppe der Fragebogen entwickelt, mit dessen Hilfe der Bedarf erhoben werden konnte. Der Fragebogen enthielt vorformulierte Nutzungsmöglichkeiten sowie die Option, eigene Vorschläge zu machen. Der Name und die Altersgruppe konnten freiwillig angegeben werden, ebenso konnte man persönliches Engagement bekunden.
Um eine möglichst hohe Zahl von Dorfbewohnern zu erreichen, wurde ein 3-stufiges Umfragevorgehen gewählt. Der Großteil der Bewohner konnte schon am 25.05.2019, dem Wahltag zur Europawahl, erreicht werden. Nach der Startaktion ging die Gruppe im weiteren Verlauf von Haus zu Haus und hängte im Un­terdorf Fragebögen und einen Briefkasten auf, um einen möglichst hohen Rücklauf zu erwirken. Die Umfrage lief bis zum 30.06.2019.
 
 
Ergebnis des Rücklaufs

Der Rücklauf war mit über 54,12% bei 340 Einwohnern über alle Altersgruppen für Befragungen dieser Art außergewöhnlich hoch.[1]
Berücksichtigt man Klein- und Kleinstkinder, Zweitwohnsitzbe­wohner sowie Bettlägerige und kranke Senioren, verbessert sich das Ergebnis noch ein­mal.
 



Abb. 1: Rücklauf der Befragung

Interessant ist dabei, dass sich besonders bei den 20-30-Jährigen mit nahezu 100% Rücklauf ein besonders hohes Interesse zeigt. Bei dieser Altersgruppe besteht offen­sichtlich in besonderem Maße das Bedürfnis nach einem Ausbau der Infrastruktur und an der Gestaltung des Dorflebens. Dies ist sehr positiv und es wird deutlich, dass es den jun­gen Leuten daran liegt, im Dorf zu bleiben und nicht wegzuziehen.


Ergebnisse der Fragebogenaktion

Im Laufe der Fragebogenaktion hat unsere Projektgruppe ein sehr positives Echo erfahren. Es hat sich gezeigt, dass der Wunsch nach einem aktiven Dorfleben sehr groß ist.
Aus den Umfrageergebnissen und den zahlreichen Gesprächen der beteiligten Dorfbe­wohner lässt sich insgesamt schließen, dass die Sommerseller die Realisierung eines Dorfgemeinschaftshauses als Entstehung eines Dorfmittelpunktes sehen, mit dem das Dorfleben in vielfältigster Weise für alle Altersgruppen vitalisiert werden kann. Dies ist in besonderer Weise für den demographischen Wandel wichtig.
Viele Bürgerinnen und Bürger sind bereit, sich persönlich zu engagieren, um Kurse, Touren oder Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Für eine Kinderbetreuung und geführte Touren mit dem E-Bike haben sich bereits konkret Leute gefunden. Ein Zahnarzt wäre bereit, in regelmäßigen Abständen eine Beratungsstunde anzubieten.

Dafür wünschen sich die Sommerseller ein Dorfgemeinschaftshaus- Umfrageergebnisse über alle Altersgruppen:


Abb. 3: Ergebnis der Fragebogenaktion - Nutzungsmöglichkeiten eines Dorfgemeinschaftshauses

Wie man der Grafik entnehmen kann, ist der Wunsch nach einem allgemeinen Bürger­treff, der einen zentralen Punkt im Ort bildet, sehr hoch. Das Dorfgemeinschaftshaus kann für kulturelle Vorträge verschiedenster Art, kirchliche und jahreszeitliche Aktivi­täten, als Ort für regelmäßige Präsenszeiten eines Verwaltungsmitarbeiters oder eines Arztes dienen, um die Vorort-Versorgung zu stärken.
Dort könnten Wahlen abgehalten werden.
Ebenso ist die Einrichtung eines Mobilitätshafen für ein Dorf-Auto, das es bereits in der Vergangenheit gab und eifrig genutzt wurde, wünschenswert. Eine Ladestation für E-Autos und E-Bikes könnten an so einem Ort installiert werden, genauso wie ein kostenlo­ser W-Lan-Hotspot.
Das Haus kann als Versammlungsort für den Heimatverein dienen, wöchentlich oder monatlich stattfindende Sport- und Hobbykure, für Ausstellungen und als Seniorentreff.
Eine touristische Informationstafel mit Wanderkarte und Ortsinformationen kann an so einem zentralen Ort platziert werden. Die Sommerseller Feldmark und der angrenzende Wald sind beliebte Orte für Spaziergänger. An Sommersell geht der Wanderweg „Weg der Blicke“ vorbei.
Angedacht sind weiterhin wöchentliche Krabbel- und Kleinkindgruppen mit Basteln, Sin­gen und Spielen.
Ein Jugendtreff in einem eigenen Raum, der unter eigenverantwortlicher Regie der Ju­gendlichen steht und zum Reden, „Chillen“ und Musikhören einlädt, ist ebenso vonnöten, denn es gibt einen solchen Treffpunkt im Ort nicht.
Gewünscht wurde ebenso das Haus als Ort, der für private Feiern angemietet werden kann, weiterhin ein Ort für einen Singkreis, „Rudelsingen“, Tanzen, Dicso, eine Spieletreff für Kartenspiele, Dart, Kickern, ein monatlich stattfindendes Lesecafé, halbjährlich eine Tauschbörse, Public Viewing, Treff- und Ausgangpunkt für Wanderungen, Fahrradtreff mit geführten Touren, Ausstellung für Fotografien über die Dorfgeschichte etc.
Es kam der Vorschlag für einen Bücherschrank, der sofort ein großes Echo auslöste.
Ebenso gibt es die Möglichkeit, eine Dorf-App zu installieren. Hierüber könnten Veran­staltungen bekannt gegeben, Mitfahrgelegenheiten organisiert oder andere wichtige In­formationen weitergeleitet werden.
Insgesamt hatte die Fragebogenaktion eine Initialwirkung und es werden im Laufe der Projektentwicklung sicher noch weitere förderliche Ideen kommen.
Die Planungsgruppe will zur besseren Umsetzung der aus den Umfrageergebnissen er­zielten Schlussfolgerungen einen Bürgerverein gründen, um dauerhaft eine engere Ein­bindung möglichst vieler Dorfbewohner in die Planung, Finanzierung und den Betrieb des Dorfgemeinschaftshauses zu ermöglichen. Dies ist in besonderer Weise auch in der gro­ßen Teilnahme der Jugendlichen an der Umfrage und ihren konkreten Wünschen zu se­hen.


[1] Bei einer ähnlichen Umfrage im Mescheder Ortsteil Remblinghausen zum Thema „Dorfentwicklung Remblinghausen 2020“ ergab sich eine Beteiligung von 14,56% (Verhältnis Umfrageteilnehmer/Gesamteinwohner) im Vergleich zu Sommersell mit 54,12%. Die Aktion verdeutlicht somit, dass es ein sehr hohes Interesse gibt, ein aktives Dorfleben zu gestalten.
 
 
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